18.10.11

grad liefen wir noch eingehakt nebeneinander.

Drei Tage ist es jetzt her, dass unser Leben ein bißchen mehr aus den Fugen geriet. Es lag den ganzen Tag schon in der Luft. Du warst irgendwie komisch drauf, ohne genau den Grund zu wissen. Abends dann kamst du rüber, mit einer Flasche Crément, Redebedarf und Freundinbedarf. Nach ein paar Stunden zogen wir los, waren hier und da, bis wir die anderen auf einer Geburtstagsparty trafen. Wir wollten weiter, weg von den großen Cocktails und den kleinen, hölzernen Tischen. Die Nacht war dunkel und kalt, wir hakten uns bei einander ein und folgten den anderen durch die samstägliche Luft. Wir waren gut gelaunt und hatten noch viel vor. Dann gingen wir über die Straße und im nächsten Moment wurdest du mir mit einer Wucht entrissen, die ich immer noch in meinen Beinen spüre. Der Taxifahrer hat einfach nicht gebremst. Es sollte eine Nacht zum Feiern sein - zusammen unter Freunden -  und es wurde eine Nacht voller Angst, Sirenen und Tränen. Die Stunden, die danach kamen, sind mir nur verschwommen in Erinnerung. Was sich schnell herausstellte: Du hattest eine ganze Bande von Schutzengeln, denn außer einer Schramme, hast du dir nichts getan. Allein die Vorstellung, was alles hätte passieren können, jagt mit jedes mal einen Schauer über den Rücken. Es ist schon merkwürdig, dass immer erst etwas Schlimmes passieren muss, damit man wieder einma merkt, wie wunderbar kostbar das eigene Leben ist und wie schnell alles vorbei sein könnte.

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